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Stress

Stress ist eine der größten Gesundheitsgefahren unserer Zeit! Negative Folgen von zu viel Stress sind beispielsweise Unruhezustände, Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafprobleme. Dabei ist die Grenze, wie viel Stress zu viel ist, individuell verschieden. Bei den ersten Anzeichen von stressbedingten Problemen sollte man eingreifen – bzw. am besten bereits vorbeugend für genügend Entspannungsphasen im Alltag achten!

Merkmale: Macht zu viel Stress krank?

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Stress eine der größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts: Viel Arbeit, hohe Anforderungen und Zeitdruck im Berufsleben, wenig Schlaf, Mobbing, Lärm, Auseinandersetzungen, Entwertung etc. – Stress ist die Reaktion des Körpers auf diese Reize. Häufig sind es engagierte, hoch motivierte und leistungsbereite Personen, die in die negative Stressspirale geraten. Perfektionismus und ein großes Harmoniebedürfnis sind ebenfalls Faktoren, die den inneren Druck verstärken. Besonders belastend sind mangelnde Fairness und Wertschätzung bis hin zu Entwertung und Mobbing am Arbeitsplatz. Hier kann die Stressbelastung bis zum Burn-out führen.

Eustress: Gibt es auch positiven Stress?

Eustress trägt in kritischen Lebenssituationen dazu bei, dass wir all unsere Kräfte mobilisieren, um eine Herausforderung zu meistern. Dystress dagegen wird negativ empfunden, belastet das Immunsystem und fördert die Entstehung von Krankheiten: Herz- Kreislauf-Erkrankungen wie Bluthochdruck, aber auch Magengeschwüre, Hauterkrankungen oder Asthma können durch Dauerstress ausgelöst bzw. verstärkt werden. Ebenso können psychische Erkrankungen wie Ängste, Depressionen und Burn-out die Folge von Dystress sein. Was uns stresst und ob ein Stressreiz negativ (Dystress) oder positiv (Eustress) erlebt wird, ist individuell verschieden.

Körperliche Beschwerden: Warnzeichen für zu viel Stress

Kurzfristig kommt unser Körper und unser Geist mit stressigen Situationen zumeist gut zurecht. Ist jemand jedoch über längere Zeit oder gar ständig gestresst, kann das krank machen.

  • Zu Beginn treten folgende Symptome auf: Unruhe, Verspannungen, Angespanntheit oder Nervosität.
  • Später kommt es auch zu depressiver Stimmung, Gereiztheit, Konzentrationsproblemen, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme oder Kopfschmerzen.

Schon bei den ersten Anzeichen sollten Sie eingreifen, um Schlimmeres – körperliche und psychische Erkrankungen – zu verhindern! Je früher Maßnahmen gesetzt werden, umso erfolgreicher sind diese.

Muskulatur: Verspannungen und Spannungskopfschmerz

Stress diente ursprünglich dazu, auf eine drohende Gefahr zu reagieren, das heißt, uns entweder auf den Kampf oder die Flucht vorzubereiten. Daher sorgen bei Stress Hormone wie z.B. Adrenalin dafür, dass die Muskeln angespannt werden. Dieser Urinstinkt ist noch immer vorhanden – aber akuter Muskeleinsatz in stressigen Situationen ist in der heutigen Zeit eher selten erforderlich. So führen die über längere Zeit angespannten Muskeln stattdessen zu schmerzhaften Muskelverspannungen. Bei Rücken- oder Nackenproblemen, Kopfschmerzen durch Verspannungen etc. sollten Sie daher auch Ihren Stresslevel einmal näher unter die Lupe nehmen!

Bei rund der Hälfte aller vom sogenannten Spannungskopfschmerz betroffenen Patienten besteht ein Zusammenhang zwischen Schmerzen bzw. Verspannungen im Nacken- Schulter-Bereich und Kopfschmerzen. Es kommt zu drückenden, ziehenden Schmerzen, die sich manchmal wie ein Ring um den Kopf legen. Im Gegensatz zu Migräne, bei der nur eine Seite des Kopfes betroffen ist, tritt der Spannungskopfschmerz zumeist beidseitig auf. Bei immer wiederkehrenden bzw. chronischen Kopfschmerzen ist eine entsprechende neurologische Abklärung erforderlich.

Schlaf: Ein- und Durchschlafprobleme

Ein Zusammenhang zwischen Schlafstörungen und Stress wird schon seit Langem beobachtet. Dies wird unter anderem auf eine erhöhte Ausschüttung des Hormons Cortisol, das den Körper in einen Stresszustand versetzt und auch Schlafprobleme verursachen kann, zurückgeführt. Wird der Stress gemindert, steht zumeist auch dem erholsamen Nachtschlaf nichts mehr im Weg.

Magen & Darm: Verdauungsprobleme

Psyche und Verdauungssystem stehen in direkter Verbindung zueinander. Denn wir Menschen besitzen sozusagen zwei Schaltzentralen: das allgemein bekannte Kopfhirn und das enterische Nervensystem, auch „Bauchhirn“ genannt. Beide „Hirne“ sind eng miteinander verknüpft. So kann es passieren, dass stressige und aufregende Situationen bei vielen Menschen zu physischen Beschwerden wie Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Sodbrennen, Blähungen oder Verstopfung führen.

Umgekehrt gilt: Wer seine Darmflora im Gleichgewicht hält, tut auch seiner Psyche Gutes! Dazu können unter anderem sogenannte Probiotika beitragen. Darunter versteht man lebende Mikroorganismen (Bakterien und Pilze), denen – sofern sie in ausreichender Menge in den Darm gelangen – gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben werden.

Tinnitus: Gibt es einen Zusammenhang?

Stress kann keinen Tinnitus auslösen, aber er kann diesen fördern und verstärken. Bei Tinnitus, einer ernst zu nehmenden Innenohrerkrankung, treten – ohne externe Schallquelle – immer wiederkehrende Geräusche in den Ohren auf. Neben Stress sind Mittelohrentzündungen, Halswirbelschädigungen, Innenohrverletzungen oder regelmäßiger Lärm mögliche Auslöser von Tinnitus. Die Therapie besteht aus einem Zusammenspiel verschiedener Methoden – von medikamentöser Behandlung über physikalische und Musiktherapie bis hin zu psychotherapeutischen Maßnahmen und Lebensstiländerung.

Pflanzenstoffe: Gibt es eine natürliche Unterstützung?

Bei nervöser Unruhe, leichten Einschlafstörungen sowie nervös bedingten Magen-Darm-Beschwerden haben sich beruhigende Naturextrakte, wie z.B. Passionsblume, Baldrian oder Rhodiola rosea (Rosenwurz oder Goldene Wurzel), bewährt. In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden Ginseng und Ingwer sowohl bei angespannten als auch bei ausgepowerten Menschen eingesetzt. Baldrian, Melisse und Hopfen wird eine schlaffördernde Wirkung zugesprochen.

Bei häufigen Stresssymptomen sollten Sie ärztliche Hilfe suchen und eventuelle (medikamentöse) Maßnahmen besprechen.

Passionsblume: Beruhigt und löst Angstgefühle

Die Passionsblume (Passiflora incarnata) wächst vor allem in subtropischen Regionen. Ursprünglich war sie in den Regenwäldern Amerikas beheimatet. Bereits die Maya und Azteken machten sich die beruhigenden Eigenschaften der Passionsblume zunutze. Im 19. Jahrhundert gelangte diese besondere Heilpflanze dann nach Europa.

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist der Einsatz der Passionsblume als Arzneipflanze zur Behandlung von Unruhe- und Angstzuständen sowie von Einschlafstörungen anerkannt. Hoch dosierter Passionsblumenextrakt weist eine angstlösende und beruhigende Wirkung auf. Verwendet werden für diese medizinischen Zwecke das getrocknete Passionsblumenkraut aus den oberirdischen Pflanzenteilen. Passionsblumenextrakt ist somit eine gute Unterstützung für Menschen, die innerlich nicht richtig zur Ruhe kommen. Auch bei nervlich bedingtem Herzrasen kann die Passionsblume erfolgreich eingesetzt werden.

Rosenwurz: Unterstützt die Stressbewältigung

In Skandinavien, China und Sibirien wird die Rhodiola rosea (Rosenwurz) seit Jahrhunderten zur Linderung von physischer Anspannung und Stress eingesetzt. Der Pflanze werden positive Effekte auf die Konzentration, die körperliche Leistungsfähigkeit sowie die Schlafqualität zugesprochen.

Baldrian: Lindert Stress und fördert Schlaf

Der echte Baldrian (Valeriana officinialis) ist eine der bekanntesten Arzneipflanzen und ein „Klassiker“ im Bereich Beruhigung und Schlafförderung. Die Pflanze wächst an schattigen, feuchten Standorten in Wäldern, auf Wiesen und an Ufern in Europa und Asien.

Bereits im Mittelalter wusste man um die beruhigende und ausgleichende Wirkung von Baldrian. Im 17. Jahrhundert wurde er als zuverlässiges Nervenmittel eingesetzt. Auch heute noch wird Baldrian als traditionelle Arzneipflanze zur Linderung von leichten Stresssymptomen und zur Unterstützung beim Einschlafen verwendet.

Nährstoffe: Fördern sie die Stressresistenz?

Möglicherweise können uns gewisse Nährstoffe stressresistenter machen. Von bestimmten Vitaminen, Mineralien und fettähnlichen Stoffen wird behauptet, dass sie uns widerstandsfähiger gegen Stress machen. Dazu gehören u.a.:

  • B-Vitamine: sind unentbehrlich für die Energieproduktion; ein Mangel kann zu verminderter Leistungsfähigkeit führen.
  • Coenzym Q10: ist ein fettlösliches Antioxidans. Es kann stressbedingte Entzündungen im Körper lindern. Zudem ist unsere gesamte Energieproduktion von Q10 abhängig. Besteht eine Unterversorgung, führt dies zu Energielosigkeit und Abgeschlagenheit.
  • Vitamin C: Steht jemand häufig oder anhaltend unter Stress, führt dies zu einem erhöhten Vitamin-C-Bedarf. Eine zu geringe Versorgung mit Vitamin C kann uns im Gegenzug anfälliger für Stress machen.
  • Magnesium, auch als „Anti-Stress- Mineral“ bezeichnet: Bei Stress verbrauchen wir vermehrt Magnesium; ein Mangel kann neben den bekannten Muskelkrämpfen auch zu Schlafproblemen, Konzentrationsschwäche und Nervosität führen.
  • Eisenmangel: kann dazu beitragen, dass Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Konzentrationsstörungen bis hin zu ausgeprägten kognitiven Beeinträchtigungen auftreten.
  • Kalzium: ist wichtig für die Nervenreizleitung, d.h. für die Weiterleitung von Reizen wie Sinneseindrücken, Schmerz etc. ans Gehirn.
  • Lecithin: findet sich in allen lebenden Zellen als Bestandteil der Zellmembran und ist an zahlreichen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Die Substanz kommt als Stoffgemisch („Phospholipide“) z.B. in Sojabohnen, Eigelb, Erdnüssen, Weizenkeimen, Hefe und Fisch vor. Lecithin spielt unter anderem eine wichtige Rolle im Zentralnervensystem, da es ein bedeutender Faktor für die Reizübertragung der Nervenzellen ist. So kann Lecithin zur Erhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit beitragen.

Anti-Stress-Maßnahmen:

Vorbeugend kann man beispielsweise darauf achten, sich regelmäßige „Auszeiten“ zu gönnen. Überlegen Sie sich, was Ihnen Freude machen würde – und tun Sie das dann auch regelmäßig! Das Um und Auf im Kampf gegen Stress und für die Erhaltung des inneren Gleichgewichts ist: abschalten! Verschieben Sie die Entspannung nicht auf den Urlaub, sondern integrieren Sie tägliche Entspannungseinheiten in Ihren Alltag. Dann bleibt mehr Energie, um Beruf und Privatleben aktiv zu gestalten.

Was kann ich tun?

Spätestens dann, wenn die Lebensqualität leidet sollten Sie etwas gegen Ihre eigene Unruhe unternehmen! Am besten sollten Sie es aber gar nicht erst so weit kommen lassen. Bei den ersten Anzeichen von stressbedingten Beschwerden, in besonders stressigen Zeiten oder einfach zur allgemeinen Stärkung der Belastbarkeit:

  • Genügend Zeit zum Essen nehmen, auch im Büro. Möglichst nicht am Schreibtisch essen.
  • Entspannungsrituale vor dem Schlafengehen (warmes Bad, heiße Milch mit Honig etc.) können eine angenehme Nachtruhe unterstützen.
  • Entspannungselemente sollten, wenn möglich, täglich eingeplant werden, mindestens aber ein paar Mal pro Woche (z.B. Yoga, Pilates, Meditation, autogenes Training etc.).
  • Auch zwei bis drei Bewegungseinheiten pro Woche sollten eingeplant werden: Laufen, Radfahren, Nordic Walken, Badminton o.Ä. – was immer Ihnen Spaß macht!
  • Pflegen Sie soziale Kontakte!
  • Unternehmen Sie Dinge, die Ihnen Freude bereiten. Das füllt die Energiereserven wieder auf.
  • Beruhigungstees: Fertige Mischungen in Teesäckchen, enthalten meist Hopfen, Baldrian und/oder Melisse (einzeln oder in Kombination). Aufgrund der niedrigen Dosierung ist allerdings nur ein geringer Effekt zu erwarten. Beruhigende Eigenschaften werden auch warmer Milch mit Honig zugesprochen.

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Quellen:
Gesundheitsratgeber „Psyche verstehen“
Herausgeber: MedMedia Verlag und Mediaservice GmbH, 1070 Wien

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